Mein Name ist Lena Meier, ich bin 24 Jahre alt und seit 2012 Mitglied bei den Tierfreunden Regensburg.
Ich kam damals durch reinen Zufall zu den Tierfreunden: Eine Bekannte erzählte mir ganz nebenbei, dass sie regelmäßig im Tierheim Gassi geht und dort die Hunde versorgt. Und weil ich immer schon sehr tierlieb war und auch selbst zwei Katzen zuhause hatte, war ich natürlich total neugierig und fragte, ob ich mal mitkommen darf, um mir das Ganze anzuschauen.
Wie nicht anders zu erwarten, war ich von den Hunden hin und weg. Mein Entschluss war dann auch sehr schnell gefasst: Ich möchte hier helfen! Seitdem bin ich aktives Mitglied bei den Tierfreunden und versuche, so viel Zeit wie möglich zur Unterstützung des Vereins und vor allem der Tiere aufzubringen. Das Gassigehen und die Versorgung der Hunde macht mir bis heute riesigen Spaß und ist schon fester Bestandteil in meinem Leben.
Die ersten anderthalb Jahre im Verein vergingen wie im Flug, ich freute mich über jeden Fortschritt, den die Tiere machten und erst recht über jeden vermittelten Hund, der endlich sein Für-immer-Zuhause gefunden hatte.
Und dann kam Paula…
So lange ich mich zurückerinnern kann, hatte ich schon immer von einem eigenen Hund geträumt, aber meine Eltern waren strikt dagegen. Doch dann kam die einäugige Paula ins Tierheim und ich wusste genau: Das ist mein Hund! Jetzt musste ich nur noch überlegen, wie ich auch meine Eltern davon überzeugen konnte, dass Paula bei uns einziehen sollte.
Ich beschloss, Paula einfach einzupacken und für ein paar Stunden mit zu mir nach Hause zu nehmen. Den Rest sollte dann Paulas besonderer Charme erledigen.
Und das hat sogar noch viel besser geklappt als gedacht: Paula zeigte sich von ihrer besten Seite und hat meine Eltern – mit nur einem Auge – sofort um den Finger gewickelt. Vier Tage später zog Paula ein. Das war im Oktober 2013.
Paula und ich waren überglücklich, aber es stand uns auch erst mal eine aufregende Zeit bevor. Meine Mama hatte noch überhaupt keine Hundeerfahrung. Also besuchten wir erst mal die Hundeschule und machten unseren Garten ausbruchssicher. Nach zwei Wochen hatte sich Paula super eingelebt und bewachte von da an unser Grundstück sehr gründlich. Mit meinen zwei Katzen hatte sie von Anfang an überhaupt kein Problem, im Gegenteil, sie schmust mit ihnen, passt auf sie auf und schlichtet auch, wenn es mal kleine Differenzen zwischen den beiden Katern gibt. Nach kurzer Zeit konnte sich keiner mehr vorstellen, ein Leben ohne Paula zu führen. Paulas und mein Plan ist voll aufgegangen!
Nach weiteren zweieinhalb Jahren mit Hund an unserer Seite beschloss ich, auch noch Balu zu adoptieren. Er kam, kurz nachdem ich Paula adoptiert habe, ins Tierheim und ist mir sofort ins Auge gefallen. Anfangs meinten wir, Balu sei taub, weil er so ängstlich war und auf überhaupt nichts reagierte. Zum Glück kam er gemeinsam mit einer Hündin, an der er sich dann orientierte. Für mich war klar: Dieser Angsthund braucht einen taffen Hundefreund, der ihm zeigt, dass das Leben in einer Familie Spaß macht. Meine Paula! Außerdem braucht er ein ruhiges Umfeld. Da ich in einem sehr kleinen Dorf wohne, wo die Kirchenglocken das lauteste Geräusch sind, war klar, dass Balu bei uns sehr gut aufgehoben wäre. Und Platz haben wir auch genug. Wir haben einen riesigen Garten und ein großes Haus. So zog Balu im Mai 2016 auch noch ein. Und mit meiner Entscheidung lag ich goldrichtig: Mit Paula an seiner Seite blühte er auf und wurde sogar richtig frech. Die beiden waren vom ersten Tag an unzertrennlich und ein richtiges Dreamteam. Und auch er hat sich sofort mit den Katzen angefreundet und die Katzen mit ihm. Nach zwei Jahren Tierheim konnte nun endlich das richtige Hundeleben beginnen.
Und ich wäre ja nicht ich, wenn ich nicht noch einen draufsetzen würde. Aktuell baue ich das Obergeschoss im Haus meiner Eltern aus, so dass die Hunde und ich dann eine komplette eigene Wohnung haben. Da muss noch ein Hund her! Deshalb wird im Juni Luca bei uns einziehen.
Luca sitzt seit 10 Jahren im Tierheim und wurde immer übersehen, obwohl er ein richtig toller Hund ist. Er ist Fremden gegenüber erst mal skeptisch und man muss sich sein Vertrauen verdienen, aber genau das ist doch keine schlechte Eigenschaft, im Gegenteil. Mit seinen zehn Jahren werden die Vermittlungschancen natürlich auch nicht besser. Ich bin der Meinung, dass genau solche Hunde eine Chance verdient haben, weil das die tollsten Hunde überhaupt und sie so unendlich dankbar sind. Und aus diesem Grund war auch wieder sofort klar, dieser Hund wird mein Dritter und kein anderer! Ich habe dann oft den Satz gehört: „Was? So einen alten Hund?“
Natürlich hat Luca nicht mehr so eine lange Lebenserwartung wie ein junger Hund, aber das spielt doch überhaupt keine Rolle. Diesem alten Hund schenke ich noch die schönste Zeit seines Lebens und das ist doch viel mehr wert als alles andere. Es wird auch wahnsinnig schlimm, wenn einer meiner Hunde mal stirbt, aber als Dank und Wertschätzung für diese tolle Zeit schenke ich dafür wieder einem anderem Hund ein Zuhause, der sonst keine Chance hat!